Freitag, 25. Juli 2014

Mid-Term Training in Belgrad

Am Montag bin ich 9 Stunden mit dem Bus nach Belgrad zum Mid-Term Training gefahren. An der Bushaltestelle in Belgrad wechselte ich zuerst Euro in Dinar und kaufte mir ein Busticket. Danach aber konnte ich die richtige Bushaltestelle nicht finden. Glücklicherweise habe ich eine Offline-Navigation am Handy, durch die ich dann auf Umwegen die richtige Straße fand. Da aber alles in Belgrad im kyrillischen Alphabet geschrieben ist, wusste ich nicht wo ich aussteigen sollte. Nachdem ich aber jemanden nach der richtigen Haltestelle fragte, erklärte mir dieser Mann auch sofort wie ich zum Hotel komme und fragte sogar ob er mich begleiten solle, falls ich es nicht finde. Doch es war so einfach zu finden, dass ich zumindest einen kleinen Teil meiner Anreise alleine schaffte.
Das zweitägige Seminar war für mich leider nicht sehr nützlich, da ich danach nur noch 4 Tage in Bosnien sein würde. Ich hatte dort viel Zeit um über meine Zeit in Bosnien nachzudenken mich auf meine Arbeit in und das Studium in Österreich vorzubereiten. Leider hatten wir während der zwei Tage keine Zeit uns die Stadt anzusehen und am Mittwoch bin ich mit dem Nachtbus wieder zurück nach Sanski Most gereist.
Am Donnerstag haben wir dann Gautier verabschiedet, der seinen EFD beendet hat und zurück nach Frankreich geflogen ist. Wir haben zwar nicht sehr viel zusammen unternommen, aber trotzdem ist es traurig zu wissen, jemanden mit dem zusammen gearbeitet und gewohnt hat, nie wieder zu sehen.

Mein letzter Sonntag in Bosnien

Am Sonntag waren Melanie, Hannah, Adelina, Nico, Coline und ich an der Sana Kajak fahren. Leider kamen wir nicht sehr weit, da nach etwa 20 Minuten paddeln die Strömung an einer Stelle so stark war, dass wir nicht weiter kamen. Dafür konnten wir uns aber auf eine Bank inmitten des Flusses setzen und genossen dort die Sonne. Adelina kam leider nicht mit uns mit, da sie nicht schwimmen kann, was mich sehr verwunderte, da sie es schon oft versucht hatte.
Am Nachmittag  fuhren Melanie, Nico, Coline und ich nach Sanica um dort in einem Fischrestaurant zu essen. Danach fuhren wir noch zu einem Waldstück um dort Pilze zu suchen. Für Nico und mich war es sehr amüsant zu sehen wie Melanie und Coline durch den Wald gingen. Beide kommen aus der Stadt (Chicago und Lille) und hatten ihre Probleme damit, sich durch den Wald zu schlagen. Nachdem wir genug Pilze gefunden hatten fuhren wir noch zur Quelle des Flusses Sanica. Leider hatte der Fluss so viel Wasser, dass wir nur zur ersten Quelle kamen und die höher gelegene nicht ansehen konnten. Ein paar Meter flussabwärts versuchten wir ein wenig unsere Füße zu baden, doch das Wasser war hier noch so kalt, dass man es kaum aushielt die Füße darin zu lassen.
Weil es in Sanski Most nirgends richtig amerikanische Burger gibt, habe ich aus Österreich Burgerbrot und Speck mitgenommen und am Abend haben wir uns richtig gute Burger damit gebraten.








Sonntag, 20. Juli 2014

Vodopad Blihe

Am gestrigen Nachmittag waren wir bei Emina, der Krankenschwester, zum Kaffetrinken eingeladen. Sie lebt in einem Dorf, etwa 20 Minuten von Zentrum der Stadt entfernt. Sie wohnt dort mit ihrem Vater und ihrer Schwester zusammen. Die Gespräche beim Kaffe waren lustig und interessant zugleich. Leider konnten wir Kaffe und Kuchen nicht auf der Terrasse genießen, da viele Leute an diesem Tag fasteten und es nicht gut ist öffentlich zu zeigen, dass man nicht fastet. Trotzdem genossen wir den Aufenthalt sehr und danach zeigte sie uns noch ihre zwei Kühe und ihren Garten, von dem sie uns etwas Gemüse zum Kochen mitgab.
Auf dem Weg zurück in die Stadt liegt der Wasserfall, den wir uns noch ein letztes Mal vor der Abreise ansahen. Endlich bekam ich mein Foto auf dem Stein vor dem Wasserfall.



Samstag, 19. Juli 2014

284! Prijedor 20. Juli 2014

Auch gestern hatte ich wieder einen spannenden Tag. Mir kommt vor, da ich nun bald die Stadt verlassen, geschehen noch so viele interessante Dinge. Heute Vormittag gab es in der Stadt eine riesige Ansammlung von Menschen. Sie alle wartet auf LKW´s, welche nach Prijedor fahren sollten. Das besondere an diesen Lastern aber war das, was sie transportierten. Man kann es sich schwer vorstellen, aber sie alle hatten Leichen geladen. Diese 284 Körper von ihm Krieg ermordeten Menschen wurden im letzten Jahr in einem Massengrab entdeckt. Sie wurden jedoch am heutige Tag nach Prijedor transportiert, da sie alle erst morgen bestattet werden sollen.
Es schmerzte mich sehr alle die trauernden Gesichter der Menschen zu sehen. Man konnte wirklich erkennen wie sie litten und was sie durchgemacht haben mussten. Manche von ihnen weinten, andere beteten oder starrten nur still vor sich hin. Einige gaben den LKW-Fahrer Blumensträuße oder steckten einzelne Blumen an die Laster. Nachdem alle LKW´s angekommen waren wurde gebetet und danach wurden die Leichen nach Pijedor transportiert. Es war eines der traurigsten Erlebnisse die ich in meiner EFD-Zeit bisher hatte.









Iftar im Stadtpark

Gestern wurden wir eingeladen, dem öffentlichen Iftar (Fastenbrechen am Abend während des Ramadan) in Sanski Most beizuwohnen. Diese öffentliche Feier wurde in einem Park in der Stadt zelebriert und von CIM organisiert. Alles begann um etwa 20:30. Es wurde eine kurze Ansprache gehalten, danach wurde etwas vorgesungen und danach ein kurzes Gebet gesprochen. Danach durften begannen alle zu essen. Es gab Cevapi, Burek, Sirnica, Hünchen, Brot, Salat und viele gute Nachspeisen. Zusammen mit allen anderen Leuten sind wir auf Teppichen am Boden gesessen und haben zu Abend gegessen. Es war wirklich toll, solch eine Feier selbst zu erleben und in eine andere Kultur einzutauchen.




Auf dem Weg zurück zu Fenix sind wir die Hauptstraße von Sanski Most entlang gegangen. Im Sommer ist diese überfüllt mit Fußgängern und auch die Geschäfte haben teilweise bis 22:00 Uhr oder länger geöffnet. Was uns an diesem Abend sehr überrascht waren Breakdancer, die auf der Straßen performten und richtig gut tanzten. Immer wieder entdecken wir Dinge wie diese Tänzer in der Stadt, die wir für unmöglich halten, doch wir werden immer wieder positiv überrascht.

WM in Bosnien

Im Juni begann die Fußball-Weltmeister in Brasilien und Bosnien nahm zum ersten Mal teil! Natürlich wurde das von den Bosnier gefeiert. Die anderen Freiwilligen erzählten mir schon vor der WM von der guten Stimmung in der Stadt nach dem Einzug in die Weltmeisterschaft. Als Bosnien das erste Spiel hatte, war die Hauptstraße voll (für die Verhältnisse in Sanski Most) mit Menschen, die Trikots trugen und mit Fahnen wehten. Auch die Cafes waren gut besucht, da dort das Spiel übertragen wurde. Auch wir Freiwilligen sahen uns alle Spiele Bosniens in den Cafes an und hofften auf ein Weiterkommen für Bosnien, doch leider wurde die Mannschaft nur dritter in der Gruppe.Trotzdem blieb die Stimmung immer gut und vielleicht kommen sie bei der nächsten Weltmeisterschaft weiter als dieses Mal.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Straßenhunde in Sanski Most

Leider gibt es in Sanski Most und vielen anderen Städten in Bosnien noch viele Straßenhunde. Viele wurden während des Krieges zurückgelassen und pflanzen sich jetzt fort. Mittlerweile nehmen auch einige Menschen Straßenhund als ihre Haustiere, doch es gibt weiterhin noch viel zu viele von ihnen.
Heute war ich mit Melanie und Coline spazieren und vor einem Supermarkt haben wir einen wirklich schönen und liebenswerten Hund gesehen, den Melanie und ich sofort streichelten. Daraufhin folgte uns der Hund und weil er uns so leid tat kauften wir ihm etwas Fleisch. Während wir ihn damit fütterten kam ein zweiter Hund hinzu. Glücklicherweise waren beide Hunde friedlich gestimmt und so konnten wir beide etwas füttern. Daraufhin folgten sie uns bis zu unserem Haus. So sehr ich mich auch immer freue so viele Hunde zu sehen und zu streicheln, so leid tut es mir auch, dass sie in dieser Situation sind. Ich wünsche mir wirklich, dass sich ihre Lage verbessert und die Menschen mehr Bewusstsein für die Tiere bekommen.


Urlaub in Kroatien

Im Juni traf ich mich mit meinem Freund in Kroatien, um dort den Sommer zu genießen. Mit dem Wetter hatten wir bis auf den letzten Tag sehr viel Glück. Wir machten eine kleine Inseltour und begannen mit der Insel Krk (Klimno). Danach ging es weiter nach Novalja auf der Insel Pag und von dort fuhren wir auf die Insel Ciovo. Den letzten Tag verbrachten wir noch in Zagreb. Da Bilder ja
bekanntlich mehr sagen als 1000 Worte lasse ich diese nun sprechen.







Medizinische Probleme

Wiedereinmal bekam ich einen kleinen Kulturschock. Alles begann damit, dass sich eine Kollegin während des Hochwassers eine Bindehautentzündung einfing. Als ich danach in Kroatien auf Urlaub war, brach diese auch auf meinem linken Auge aus. Wieder zurück in Sanski Most, suchte ich sofort eine Augenärztin auf, damit mein rot gefärbtes Auge sich wieder normalisiert. Die Ärztin jedoch blickte nur einige Sekunden in mein Auge und verschrieb mir Medizin, die alles nur noch verschlimmerte. Da aber das nächste Krankenhaus mit kompetente Ärztin zwei Stunden Busfahrt entfernt liegt, ließ ich mir von einem Arzt aus Österreich Medizin verschreiben, die letztendlich half. Es ist wirklich schwer zu verstehen, wieso Ärzte in kleineren Städten einem nicht so gut helfen können, denn eigentlich sollten doch alle die selber Ausbildung haben.
Die zwei Wochen in denen ich unter der Entzündung litt, waren äußerst langweilig. Ich durfte nicht arbeiten, da sich alle davor fürchtet, dass ich sie anstecken könnte und sobald ich nach draußen ging verschlimmerte sich der Zustand meines Auges wieder. Somit war ich mehr als 14 wie eingesperrt in meinem Zimmer. Zum Glück war ich inzwischen kurz in Österreich und habe mich dort behandeln lassen und nun ist mein Auge wieder geheilt. Hoffentlich bessert sich die Situation mit den Ärzten in den Kleinstädten bald, denn die Bosnier haben oft nicht die Möglichkeit so weit zu reisen um sich behandeln zu lassen.